Hat der Glasgow Climate Pact tatsächlich das Potenzial, etwas zu verändern?
Seit 1995 versammeln die Vereinten Nationen Vertreter aus Ländern rund um den Globus zu jährlichen globalen Klimagipfeln oder Konferenzen der Vertragsparteien. In diesen drei Jahrzehnten ist die Bedeutung des Klimawandels unglaublich schnell gestiegen: Mit immer schädlicheren Folgen wurden die Debatten über das Thema immer intensiver
Überschattet vom historischen (bestenfalls folgenschweren) Erfolg der COP21, die zum Pariser Abkommen führte, fand die COP26 in Glassgow mit pandemiebedingter Verzögerung von einem Jahr statt. Die Erwartungen an die Klimaverhandlungen waren relativ hoch, insbesondere wenn man bedenkt, dass Regierungsbeamte dem Konzept des Klimawandels selbst sehr widerstrebend gegenüberstehen, geschweige denn der Notwendigkeit, dagegen vorzugehen. Dennoch klangen die vier offiziellen Hauptziele der Konferenz vielversprechend und schienen die Dringlichkeit des Themas in angemessenem Umfang anzuerkennen: Emissionsreduktionsziele in Reichweite halten, Abwehrmaßnahmen zum Schutz von Leben und Ökosystemen aufbauen, finanzielle Ressourcen mobilisieren und das Handeln beschleunigen die Krise bewältigen.
Nach zwei Wochen hitziger Debatten haben mehr als 190 Länder den Glasgow Climate Pact unterzeichnet. Aber kann dies als Errungenschaft, als echter Fortschritt betrachtet werden und nicht nur als ein weiterer Haufen offizieller Dokumente? Die Antwort auf diese Frage ist enorm komplex. Antonio Manuel de Oliveira Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, erklärt öffentlich: „Es ist ein wichtiger Schritt, aber er reicht nicht aus. Wir müssen den Klimaschutz beschleunigen, um das Ziel am Leben zu erhalten, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen[...] wir haben einige Bausteine für den Fortschritt“.
Ob die teilnehmenden Länder ihre kürzlich gemachten Versprechen einhalten werden, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, indem sie den Kohleausstieg, die Abschaffung von Benzin- und Dieselautos, die Reduzierung der Methanemissionen und vieles mehr einhalten, bleibt abzuwarten. Die allgemeine Öffentlichkeit bleibt jedoch skeptisch, da die Mehrheit der informierten Personen die vereinbarten Maßnahmen als unzureichend und oberflächlich empfindet, insbesondere im Hinblick auf die Unterstützung der am stärksten betroffenen Gebiete.
Auch wenn wir immer noch nicht wissen, ob wir tatsächlich besser abschneiden als vor zwei Wochen, zählt selbst der kleinste Sieg in dem scheinbar endlosen, anstrengenden Kampf zum Schutz der Ökosysteme und letztendlich der Menschheit.
Miruna Nicolae
17.11.2021
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